27.10.04

Uni-Beobachtungen

Montag morgen in der BGB-Vorlesung. Zwei Reihen vor mir beginnt eine Runde Memory mit aus einem AStA-Flyer selbstgebastelten Karten, dabei stellt sie, die blondschöpfige angehende Juristin, sich, zur Freude des schlacksigen Spielkartenbastlers, nicht ganz so geschickt an. Kurz abgelenkt, kann sogar ich zwei Paare identifizieren! Die vier Plätze direkt vor mir in der Reihe sind frei, sonst hätte ich auch kaum dem Memory-Geplänkel zuschauen können. Hinter mir sprechen Hinz und Kunz über Fußball und Formel 1. Ganz klar, einer von beiden ist langweiliger Fan der Großen und Unerreichten, also Bayern München und Michael Schumacher, der andere ist FC-Fan. Ganz weit vor mir steht Frau Prof. Dr. Barbara Dauner-Lieb vor der wissbegierigen Meute. Urteils- und Gutachten-Stil, hossa! Diese Frau Prof. Dr. ist wirklich super, hätte ich mir nie träumen lassen, das ich irgendwann von "Lehrkörpern" schwärmen könnte, die Professoren meiner Veranstaltungen sind Spitze, alle miteinander, einmalig allerdings ist Adam Riese himself der durch Mathe für Wirtschaftswissenschaftler führt, ganz großes Fernsehen!

Plötzlich, ein langes Gähnen links neben mir, sie versuchte noch ihren Gähnreiz zu unterdrücken, zieht ihn dadurch aber höchstens nur mehr in die Länge, lustig, so lange habe ich noch nie jemanden Gähnen gesehen. Auf meiner anderen Seite wird über die Partys des vergangenen Wochenendes und neue Bekanntschaften, also mächtig coole Typen gesabbelt und links hinter mir, neben den Fußball- und Formel 1-"Reportern" werden Studentenliebschaften auseinander genommen Sie 1: "Was? Der hatte doch letzte Woche erst was mit dieser einen da, das Schwein!" Sie 2:"Naja, aber süß ist der ja, und immerhin kein Ersti, ich würd den auch nehmen, egal mit wem der letzte Woche was hatte." Sie 1:"Stimmt, ich auch, hauptsache kein Ersti!".
Er, sitzt übrigens auch im Hörsaal, so wie die beiden über ihn reden und mit giftigen Sprüchen über sie die neben ihm sitzt herziehen, ist es für mich nicht schwierig ihn ausfindig zu machen. Im übrigen sind die beiden ebenfalls Erstis, wie ich und eigentlich fast jeder andere in dieser Vorlesung auch, ich wundere mich also nicht über diese beiden "Ersti-Häschen", die sich von ihm, bestimmt ebenfalls Ersti, der sich als Dritt-Semestler ausgegeben hat, fein einwickeln liessen.

Nicht, das jetzt der Gedanke aufkommt, ich hätte der Vorlesung eigentlich kaum folgen können, wenn ich so vieles um mich herum mitbekommen habe, zu meiner Verteidigung muss ich allerdings erwähnen, das man während dieser vier Stunden langen Vorlesung sehrwohl hier und da zwei/drei Wörtchen auffangen kann während Frau Prof. Dr. vorne kurz ausschweift ohne wirklich etwas zu verpassen... Nebenbei musste ich nach der Pause zwei weitere Lästerschnütchen bitten ein wenig leiser zu lästern, da ich nun wirklich nichts mehr von dem, was meine Ohren eigentlich hätte erreichen sollen, mitbekommen habe, ging auch ganz schnell, zwei freundliche kurze Blickkontakte und die Gerückteküche kochte nunmehr im Stillen weiter. Ich konnte also wieder der Vorlesung folgen "Frauen im Sinne dieser Badeverordnung sind auch Männer mit langen Haaren". Das nennt man Fiktion, klare Sache, oder?!

Jetzt gerade wie ich diese Zeilen schreibe, sitze ich im Philosophikum in der 3. Etage an einem der leider nur in begrenzter Menge zur Verfügung stehenden Tische für je vier fleissige Studenten, die lernen, nacharbeiten, surfen, schlafen, lesen und was nicht sonst noch alles machen. Die Plätze sind rar, und so haben sich an die vor fünf Minuten noch drei freien Plätze an meinem Tisch drei Studenten niedergelassen die über "Methoden der Sprachwissenschaft und formale Beschreibungsebenen" philosophieren und sich in dem was sie lernen müssen wohl nicht ganz so einig sind. Jeder hat unterschiedlich viel mitgeschrieben, seinen Kapiteln andere Überschriften gegeben als in der Vorlesung vorgetragen wurde und irgendwie scheint jedem irgendetwas zu fehlen, was er oder sie noch schnell nachtragen muss, so das sie irgendwie nicht wirklich schnell weiter kommen. Zumindest hinterlassen ihre Verwunderung "Hab ich ja gar nicht!?", "Wo hast Du das denn her?", "Stop, Stop, Stop! Was?", etc... diesen Eindruck bei mir. Ob diese Lerngruppe wirklich noch lange bestehen bleibt? Ich wünsche es ihnen, da sie auch wenn nicht wirklich zum gemeinsamen lernen befähigt scheinen zu dritt trotzdem sehr zusammen harmonisieren, irgendwie schön.

Mehr irgendwann, eigentlich wollte ich noch schnell ein Foto machen, allerdings habe ich das Gerät dazu zu Hause in der Schublade, Schade...

Uni macht Spaß.

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25.10.04

Und 's geht scho wieder losss

Montag morgen, 7 Uhr, und ich würde ja liebend gern noch mehr Zeit mit Euch Dir und hier verbringen, aber der Ruf der Weisen und Wissenden zieht mich nach Köln. Ach ja, zur Beschäftigung für Euch, Dich und mich, bis ich wieder da bin, mein Stundenplan... enjooooy it :)


Klick mich groß!

Und nu ab zum Bahnhof, morgendlicher Sonnenaufgang wartet nicht, und mit dem Zug später komme ich zu spät, dabei heisst es heute morgen, wie der/die/das ein oder andere Schlaue bereits aus einem Stundenplan-Blick entnehmen konnte, 4 Std. BGB AT Vorlesung. Man muss "nur" genug nacharbeiten, dass man alles versteht, dann wird's auch nicht langweilig, ziemlicher simpler Trick, wenn ich den zur Schulzeit nur schon entdeckt hätte ;)

Also auf, der Schaffner wartet nicht, bis die Tage, hossa und juchhee... jetzt nur nicht wieder bis nach Brühl mitfahren, bereits geschehen, aber ich kam quasi gerade noch rechtzeitig um den spannenden Teil mitzuerleben und -lernen ;)

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22.10.04

Et jlänzt und strohlt vor sich hin...

Gemeint ist mein iBook. Meine Schnittstelle zum Netz und somit auch meine günstige Verbindung zu vielen vielen Menschen da draussen. Früher oder später wird so ein schönes Buch nunmal schmutzig. Da könnte ich mich auch nur mit Handschuhen dran setzen, früher oder später würde man diese Verfärbungen sehen. Wie hiess es doch gleich in der Werbung "körpereigene Hautfette"? naja, sollte jedem verständlich sein, was ich meine... häsel?!

Also, Ausgangszustand gestern war, das Buch ist schmutzig. Schon viel zu lange also war Saubermachen angebracht. Von meinem ehem. Chef erhielt ich bereits den Tipp mit dem Microfasertuch, welches leider nur begrenzt und mit diversen und ausgiebigen Schrubtechniken die besonders schlimm verschmutzten Zonen ein wenig zu säubern vermochte. Bis gestern! Gestern konnte ich den 2. Tipp meines ehem. Chefs der mich Anfang Oktober via Mail erreichte und zum macnews.de-Forum verlinkte, endlich in die Tat umsetzen: "Tipp um die Handauflage eines iBooks zu reinigen".

Von Anorte, Schicksalsgenossin die mit mir Medienmanagement+Medienrecht in Köln studiert, liess ich mir zwischen zwei Vorlesungen so einen Wunderschwamm aus der Stadt mitbringen. Obwohl ich oft genug gesagt hatte, das ich unbedingt! den Meister Proper-Schwamm haben wollte (wer weiss schon ob irgendwelche windigen Händler ihr irgendetwas teures nur nicht gleichwertiges andrehen), bekam ich den Wundervollbringenden und sicher genauso teuren "Miraclean" von Vileda mitgebracht. Jetzt hies es Vorlesung durchstehen, die lange Fahrt nach Hause hinter mich bringen und zu Hause ganz schnell den Miraclean auszupacken und anzufeuchten...

Quasi in nur wenigen Sekungen vollbrachte der Miraclean im wahrsten Sinne des Produktnamens ein Wunder, an das ich immer noch nicht glauben würde, wenn ich mich jetzt, ein Tag später nicht immer noch am Ergebnis erfreuen würde. Strahlend weisse Handauflageflächen blenden meine Augen, allerdings muss ich jetzt feststellen, das die Tastatur, Imperium der Bazillen, Tummelplatz von Staphylokokken, Mikrokokken, Sporen bildende Keime und vielem mehr, absolut dreckig und verschmutzt ist. Erschreckend! Vielleicht juckt in letzter Zeit auch deshalb ständig mein rechter Handrücken, hmmm... äh... nein.

Fast zeitgleich, in einer anderen Wohnung in Düsseldorf beugte sich auch Stephan über sein iBook. In seiner Hand allerdings der "Magische Schmutzradierer" von Meister Putzteufel Proper himself. Sein Anruf am Abend war von Begeisterung über seinen Wundervollbringenden Radierer nur so gespickt, das man die Freude und Nervosität noch spürte, mit der sich dieser Herr ebenso wie ich an sein Buch gemacht haben muss. Wir haben also fast gleichzeitig das gleiche AHA-Erlebnis erlebt, nur mit anderen Mitteln, Woha ;)

Eigentlich wollte ich viel mehr Bilder machen, aber das Wunder war viel zu schnell vorbei.

Sei an dieser Stelle noch schnell dem Herrn gedankt, der mir dieses blütenweisse iBook erneut ermöglicht hat. MS, ich danke Ihnen! :)

16.10.04

BGB 4 Beginners

Ab Montag ist es soweit, ich begebe mich in die Seiten des Bürgerlichen Gesetzbuches kurz BGB. Montag sowie Freitag heisst es dann von 9-13 Uhr jeweils 4 Stunden Vorlesung über das BGB anhören. Hossa, welch Freude! Mitte des Semester wird sogar schon die erste Klausur darüber geschrieben, ich bin gespannt. Freue mich schon auf Frau Prof. Dr. Barbara Dauner-Lieb. Ihre Einführungsvorlesung über "Juristische Arbeitstechnik" sowie die Anmerkungen zu ihren BGB-Vorlesungen waren bereits grandios (musste mal erwähnt sein).

Und damit Ihr auch etwas davon habt, hier schon einmal ein paar Paragraphen (§§ 961-963). Nur gut, das man die nicht auswendig können muss, man muss "nur" wissen wo man sie findet, wie man sie auszulegen und anzuwenden hat.

§ 961 - Eigentumsverlust bei Bienenschwärmen. Zieht ein Bienenschwarm aus, so wird er herrenlos, wenn nicht der Eigentümer ihn unverzüglich verfolgt oder wenn der Eigentümer die Verfolgung aufgibt.

§ 962 - Verfolgungsrecht des Eigentümers. Der Eigentümer des Bienenschwarms darf bei der Verfolgung fremde Grundstücke betreten. Ist der Schwarm in eine fremde nichtbesetzte Bienenwohnung eingezogen, so darf der Eigentümer des Schwarmes zum Zwecke des Einfangens die Wohnung öffnen und die Waben herausnehmen oder herausbrechen. Er hat den entstandenen Schaden zu ersetzen.

§ 963 - Vereinigung von Bienenschwärmen. Vereinigen sich ausgezogene Bienenschwärme mehrerer Eigentümer, so werden die Eigentümer, welche ihre Schwärme verfolgt haben*, Miteigentümer des eingefangenen Gesamtschwarms; die Anteile bestimmen sich nach der Zahl der verfolgten Schwärme.

* Einfach nur mal vorstellen ;)

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14.10.04

1 Cent, mehr nicht...

Keine Flaute, aber wenig Zeit zum Bloggen, deshalb eine "Bild-Story" aus'm Lager, sobald Zeit für mehr vorhanden ist, liefere ich auch erste Erfahrungsberichte aus dem Studentenleben, vieleicht... hossa...



Ob sich das für die Telekom rechnet?


1. Nachtrag, Anm. d. Red.: Nach Aussage eines Redakteurs von StefanSaligmann.de (Name d. Red. bekannt) liegt der Redaktion die Original-Rechnung der "Deutsche Telekom AG" vor. "Die Rechnung der DTAG kam einfach per Post, ganz ohne Grundgebühr und/oder Vorwarnung, was hätte ich denn machen sollen?" so der Kunde. Einem Kommentar auf StefanSaligmann.de, der verlauten liess, bei der Rechnung würde es sich evtl. um Betrug handeln, können wir somit entgegenwirken. Es handelt sich hierbei nicht um eine Fälschung. Lediglich zur Schwärzung der Adresse, der Kontodaten und der Buchungskontonummer wurde das Foto bearbeitet. Die Redaktion von StefanSaligmann.de und die zügig einberufene Vorstandsrunde, die sich ebenfalls dazu beraten hat, verweisen auf die Möglichkeit, sich in dem kürzlich eingerichteten "Museum Saligmannscher Künste und Rechnungen" von der Echtheit der Rechnung überzeugen zu lassen. Interessenten können sich nach Vorabsprache per E-Mail in eine Warteliste eintragen lassen und zu einem vereinbarten Zeitpunkt die Rechnung einsehen. Die Redaktion von StefanSaligmann.de geht also nunmehr davon aus, das sich der "Trubel" um die Echtheit der DTAG-1-Cent-Rechnung in Kürze wieder legen wird. Die Redaktion von StefanSaligmann.de dankt den LeserInnen von StefanSaligmann.de und wünscht ihnen weiterhin vergüngliche Zeiten auf den Webseiten von StefanSaligmann.de.

10.10.04

Es wird gewählt - Es wurde gewählt - Es wird gewählt werden

Eigentlich wollte ich Euch und mir ja ein Potpourri aller Plakate der zur Oberbürgermeister-Wahl in Düsseldorf stehenden Personen bescheren, die Wochenlang vor der Wahl mit ihren feisten Konterfeis, die unwirklich (aber) "werbewirksam" an diversen Plätzen in Düsseldorf oder in diversen Szenen des alltäglichen (?) Lebens positioniert, drappiert und fotografiert wurden, und mit mehr oder weniger schlauen Wahlsprüchen für sich und ihre Partei warben und die Düsseldorfer Straßen und Bürgersteige zierten/überzogen. Leider nur bin ich aufgrund der diversen Urlaubs- und Studiumsplanungen nicht dazu gekommen, den Fotoapparat zu zücken und auf die Jagd zu gehen. Mittlerweile sind die Wahlen vorbei, die Plakate abgehangen und der gleiche Schimmel schimmelt weiter und wieder auf dem Posten des Oberbürgermeisters (verzeiht die Erniedrigung der schönen Pferde, 's wahr nur wegen des Wortspiels).

Eigentlich sollten an dieser Stelle Fotos aus dem Urlaub oder von der Uni zu sehen sein, Stories gibt es ja genug... Was aber hätte ich dann mit diesem schönen Bild gemacht, das ich bereits vorbereitet auf den Server geschoben, nur keine Zeit für das Stricken einer Story zum Bild hatte... Hier also nun das Bild, das zeigt, das wir trotz Urlaubes unserer demokratischen Pflicht nach gegangen sind und per Briefwahl bereits vorab unsere Stimmen abgegeben hatten.


Schämt Euch! Wiedermal sind zu wenige wählen gegangen...

Mehr über Uni und Urlaub irgendwann wenn die Uni einem den Raum zum Atmen gibt, 's ganz schön viel, was für nächste Woche auf dem Stundenplan steht... gut so! :)

Von wegen "Ich geh' mal eben zur Uni". Reisedauer + Fußweg für die Strecke: Düsseldorf > Uni Köln (einfach) = ca. 1 Std.